Der Rat der Stadt Köln hatte die Verwaltung beauftragt, einen „Masterplan Kommunale Sicherheit“ zu erstellen. Er soll die Grundlage für geeignete Maßnahmen bilden, die das Sicherheitsgefühl in den öffentlichen Räumen der Stadt Köln erhöhen und die Aufenthaltsqualität verbessern. Mit der Durchführung der Untersuchung wurde Prof. Schubert vom Büro Sozial • Raum • Management beauftragt. Im Jahr 2024 kam ein prozessorientiertes Verfahren zur Anwendung, das aus drei Stufen besteht:
Auf der ersten Stufe [I] wurde eine Indikatorenanalyse über die 570 statistischen Quartiere in Köln durchgeführt, um die Stadtgebiete mit einem besonderen Handlungsbedarf zu identifizieren. Besondere Berücksichtigung fand die objektive Sicherheitslage, indem PKS-Daten sowie Einsatzdaten der Kölner Polizei ausgewertet, aber auch Informationen des Amtes für öffentliche Ordnung über Phänomene der Unordnung in den öffentlichen Räumen analysiert wurden. Neben der Straßenkriminalität kamen Indikatoren zur Anwendung, die nur indirekt – d.h. teilweise visuell im Straßenraum, teilweise strukturell anhand der demographischen Statistik und teilweise nur von Insidern der Institutionen – wahrgenommen werden können. Es sind: Zeichen der Unordnung (wie z.B. die Müllbelastung im öffentlichen Raum), eine – mangels Ortsbindung – geringe Verantwortungsübernahme der Bewohnerschaft (infolge hoher Bevölkerungsfluktuation) und Konflikte im Sozialisationsprozess von Kindern und Jugendlichen (erfasst anhand einer erhöhten Häufigkeit von Polizeieinsätzen und Straftaten in sowie an Schulen).
Auf der zweiten Stufe [II] wurden die gewonnenen Ergebnisse im Austausch mit den einschlägigen Expertinnen und Experten der Kriminalprävention sowie mit Schlüsselpersonen der Kölner Stadtverwaltung in Workshops bewertet. Auf dieser Grundlage wurden Quartiere ausgewählt, in denen einer sich abzeichnenden negativen Entwicklung der Sicherheit mit geeigneten Maßnahmen der sekundären oder auch tertiären Prävention Einhalt geboten werden soll.
Auf der dritten Stufe [III] wurden in ausgewählten Quartieren in Köln Kalk und Köln Ehrenfeld vertiefende Untersuchungen durchgeführt. Sie dienten der tiefenscharfen Ermittlung, welche Maßnahmen zur Verringerung der Straßenkriminalität und der affektiven Kriminalitätsfurcht an diesen Orten abgeleitet werden können. Das Instrumentarium der vertiefenden empirischen Untersuchungen klärte die Sicherheitslage anhand von fünf methodischen Zugängen auf: die Identifizierung von belasteten Mikrosegmenten (im Sinn von lokalen Hotspots – differenziert nach Straßen) auf der Basis der Polizeilichen Kriminalstatistik, die Durchführung von Audits der städtebaulichen Kriminalprävention zur Bewertung der Raum- und Beleuchtungsqualitäten, Interviews mit Passanten zur Ermittlung der Ausprägung affektiver und konativer Kriminalitätsfurcht in den Quartieren, die Sammlung von Hintergrundinformationen im Gespräch mit lokalen Stakeholdern und einige Beobachtungen im öffentlichen Raum zur Abbildung des Nutzungsverhaltens.
Dem Ausschuss "Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen/Vergabe/Internationales" (AVR) der Stadt Köln lag der Abschlussbericht des „Masterplans Kommunale Sicherheit“ (MaKoS) zur Sitzung am 3. Februar 2025 vor. Der Bericht kann heruntergeladen werden unter:
https://buergerinfo.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=1019293&type=do
Der Zugang zu den Beschlussvorlagen des AVR vom 3. Februar 2025 im Ratsinformationssystem der Stadt Köln ist auf der folgenden Webseite zu finden:
https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/27246/index.html